Mützengröße berechnen

Mützengröße per Durchmesser bestimmen

Wie bestimme ich eigentlich die Mützengröße? Wie lange und wie muss ich zunehmen, damit die Mütze anschließend auch passt? Dabei beziehe ich mich vor allem auf Beanies, also Mützen, die recht eng anliegen. Bei Ballonmützen und ähnlichem muss man natürlich deutlich mehr zunehmen. Wie viele andere Häkler stand auch ich einmal vor dieser Frage.

Für eine eng – aber nicht zu eng! – anliegende Mütze gibt es eine einfache Formel, um die Mützengröße zu berechnen. Alles, was man dazu braucht, ist der Kopfumfang desjenigen, für den die Mütze sein soll.

Wie messe ich den Kopfumfang richtig?

Bild 1: Kopfumfang messen zur Bestimmung der Mützengröße

Bild 1: Kopfumfang messen zur Bestimmung der Mützengröße

Um den Kopfumfang richtig zu messen, nimm ein Maßband und lege es knapp über den Ohren und den Augenbrauen waagerecht um den Kopf. Bild 1 veranschaulicht das Ganze. Das Maßband sollte dabei eng anliegen, aber nicht straff gespannt werden. Dann ließ einfach die angezeigte Länge ab. Das ist der Kopfumfang.

Wenn du kein Maßband zur Hand hast, kannst du auch eine nicht dehnbahre Kordel nehmen und mit den Fingern oder einem Stift markieren, an welcher Stelle die Kordel genau einmal um den Kopf herum ist. Anschließend  kannst du vom Kordelanfang bis zur markierten Stelle mit einem Lineal oder einem Zollstock messen. In der Regel ist diese Methode aber nicht ganz so genau wie mit einem Maßband.

Formel zur Berechnung der Mützengröße

Die Formel zur Berechnung der Mützengröße ist folgende:

Kopfumfang : 3,14 = Durchmesser des Mützentellers

Du erhälst also den Durchmesser des Mützentellers, nicht den Radius. Das bedeutet, dass du von Rand zu Rand genau durch den Mittelpunkt der Mütze hinüber messen musst.

Wenn du leicht dehnbahres Garn verwendest, was eigentlich bei allen Mützengarnen der Fall ist, kannst du vom errechneten Wert noch einmal 1-2 cm abziehen. In dem nun errechneten Bereich sollte die Mützengröße dann liegen. Sinnvoll ist es dabei, wenn du grob in der Mitte der beiden Werte bleibst. Den unteren Wert solltest du allerdings nie unterschreiten. Du musst also nicht auf den Millimeter genau arbeiten. Wenn du mit deinem Garn und deiner Nadelstärke im berechneten Bereich landest, brauchst du also nicht alles aufribbeln und eine andere Nadelgröße oder ein anderes Garn versuchen, damit die Maße zu 100% stimmen. Die Mütze wird auch so passen.

Bei sehr kleinen Mützen für z.B. Babys solltest du davon aber absehen, die 1-2cm abzuziehen, da dort 1-2 cm sehr viel sein können. Genauso wie bei nicht dehnbarem Garn wie beispielsweise Baumwolle. Du läufst sonst Gefahr, dass die Mütze zu eng wird.

Nachdem du die passende Mützengröße erreicht hast, der Mützenteller also den richtigen Umfang hast, häkelst du ohne jegliche weitere Zunahmen weiter. Wie lang du die Mütze machen willst, bleibt dabei dir überlassen. Oder der Mode überlassen ;) Mützen, die gerade die Ohren bedecken, können toll aussehen. Longbeanies, also Mützen die deutlich länger als der Kopf sind, können aber auch eine tolle Wirkung haben.

Hier erkläre ich dir, wie du bei den unterschiedlichen Maschenarten richtig zunimmst, um zur passenden Mützengröße zu kommen

Beispiel für die Berechnung der Mützengröße

Ich habe einen Kopfumfang von 58 cm. Darauf wende ich nun die Formel an:

58 cm : 3,14 = 18,4713376 cm

Der Durchmesser des Mützentellers sollte für mich also maximal 18,4713376 cm betragen. So lange Nachkommazahlen kann man gerne noch runden, in dem Fall wäre der maximale Durchmesser also 18,5 cm.

Da ich meist mit leicht dehnbaren Garn arbeite, ziehe ich davon nun noch 1-2 cm ab. Eine passende Mützengröße wäre bei mir also bei einem Durchmesser des Mützentellers zwischen 16,5 cm und 17,5 cm erreicht. Sinnvoll wäre daher ein Durchmesser von grob 17 cm. Auf ein klein bisschen mehr oder weniger kommt es da nicht an.

 

Was mache ich, wenn ich den Kopfumfang nicht weiß und auch nicht messen kann?

Dies ist häufig der Fall, wenn die Mütze ein Geschenk werden soll. In diesem Fall bleibt dir leider nur über, dich an Standardmaßen zu orientieren und zu hoffen, dass du die richtige Mützengröße triffst. Jeder Kopf ist etwas anders, entsprechend sollte auch die Mützengröße individuell sein. Bei Standardmaßen hast du aber immerhin eine recht gute Chance, dass die Mütze passen wird. Zudem kann man häufig abschätzen, ob der Kopf der Person z.B. größer oder kleiner als der eigene (oder der der eigenen Kinder, etc.) ist und sich daran orientieren. Du solltest zudem auch die Frisur desjenigen in deine Überlegungen mit einbeziehen. Jemand mit einer wilden Lockenpracht oder gar Dreadlocks braucht eine größere, jemand mit einer Glatze eine kleinere Mützengröße, da die Haare den Kopfumfang mit beeinflussen.

Das Ribbelmonster hat zum Beispiel eine sehr hilfreiche Tabelle mit Standardkopfumfängen zusammengetragen.

Wieso funktioniert diese Berechnung der Mützengröße? Die mathematischen Hintergründe

Die meisten werden sich wohl noch an die Geometriestunden im Matheunterricht erinnern. Einige vielleicht eher mit Schrecken ;-) Hier haben wir nun aber ein Beispiel, dass Mathematik nicht nur unnütze graue Theorie ist, sondern auch sehr nützlich sein kann.

Die Kreisformel zur Berechnung der Mützengröße

Bedeutung der Buchstaben im Diagramm (Bild 2)

Bild 2: Diagramm zur Kreisformel als Erklärungshilfe, wieso die Berechnung der Mützengröße funktioniert

Bild 2: Diagramm zur Kreisformel als Erklärungshilfe, wieso die Berechnung der Mützengröße funktioniert

  • U = Umfang des Kreises. In unsere Berechnung: Der Kopfumfang
  • M = Mittelpunkt des Kreises. In unserer Berechnung: Dort wo du den Mützenteller anfängst.
  • r = Radius des Kreises vom Mittelpunkt zum Rand
  • D = Durchmesser des Kreises. In unserer Berechnung: Der Durchmesser des Mützentellers, der die Mützengröße vorgibt.

Die Anwendung der Kreisformel

Um sinnvoll mit Kreisen rechnen zu können, ist die Kreiszahl π (Pi) wichtig. Pi ist eine mathematische Konstante mit unendlich vielen Nachkommastellen. Für die Berechnung der Mützengröße reicht allerdings die Kürzung auf π ≈ 3,14. Die restlichen Nachkommastellen können wir an dieser Stelle vernachlässigen.

Vielleicht ist einigen von euch aus dem Mathematikunterricht noch die Formel zur Berechnung des Kreisumfanges bekannt:

U = 2*π*r

2 Mal der Radius ergibt den Durchmesser. Die obige Formel kann man also auch so schreben:

U = π*D

Nach einfachen Umformungsregeln kann man nun beide Seiten durch Pi teilen und erhält:

U : π = D

Wenn wir nun die Bedeutungen aus Bild 2 einsetzen, kommen wir also wieder zu unserer bekannten Formel:

Kopfumfang : 3,14 = Durchmesser des Mützentellers